Hautalterung
Hautalterung
Jugendliches Aussehen und Schönheit bis ins Alter wünscht sich wohl jeder. Doch unvermeidlich altert die Haut im Laufe des Lebens – beim einen schneller, beim anderen langsamer. Grundlage einer elastischen Haut ist vor allem das Geflecht aus Kollagenfasern in der Lederhaut, das Bindegewebe. Beim Altern wird dieses stabile Geflecht langsam zerstört, und die Lederhaut wird dünner und unelastischer.
Aus der Tiefe nach oben
Schon ab dem 20. Lebensjahr beginnt die Haut unmerklich zu altern. Der Kollagenvorrat in den tieferen Schichten nimmt stetig ab. Auf der Oberhaut macht sich dieser Prozess irgendwann durch Falten sichtbar. Die Oberhaut selbst wird im Alter auch dünner, ihre Zellen wachsen langsamer, so dass sie sich nicht mehr etwa alle 27 Tage, sondern nur noch alle 40-60 Tage erneuert. Zugleich wird die Haut trockener, da weniger Kollagen vorhanden ist, das Wasser einlagern kann. Erste Knitterfältchen entstehen, die mit der Zeit zu Falten werden.
Anlagen und Umwelt
In welchem Ausmaß sich die ungeliebten Falten bilden, hängt von zwei natürlichen Vorgängen ab: Zum einen trägt die „innere biologische Uhr“ jeder Körperzelle eines Menschen eine Art „Alterungsprogramm“ in sich. Das heißt, jede Haut altert entsprechend ihrer geerbten genetischen Anlagen, an denen man nichts ändern kann. Zum anderen aber haben Umweltfaktoren einen großen Anteil am Alterungsprozess – und hier kann jeder etwas tun.
Viel Sonne, viele Schäden
Vor allem Sonnenanbeter bekommen schneller Falten. Hauptsächlich die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) schädigen die Haut. Während die langwelligen UV-A-Strahlen bis tief in die Lederhaut eindringen, wo sie die Kollagenfasern und damit das Bindegewebe zerstören, schädigen die kürzerwelligen und energiereicheren UV-B-Strahlen die Oberhaut und können sogar Hautkrebs auslösen. Deshalb werden in Solarien die gefährlichen UV-B-Strahlen herausgefiltert. Doch auch so sollte man sich das Sonnenbad im Solarium gut überlegen und im Zweifelsfall seinen Hautarzt fragen. Denn die verbleibende UVA- Strahlung ist auf der Sonnenbank um ein Vielfaches höher als im natürlichen Sonnenlicht. Und in jedem Fall beschleunigen UV-A-Strahlen die Hautalterung – abgesehen davon, dass ihre absolute Ungefährlichkeit beim Entstehen eines Hautkrebses nicht wirklich bewiesen ist.
Viel Sonne verstärkt also die Faltenbildung – das kann man schon daran erkennen, dass im Alter hauptsächlich Gesichtshaut und Hände runzelig werden. Die Haut an geschützten Stellen wie Bauch und Po wirkt oft um Jahre jünger. „Die Bräune von heute sind die Falten von morgen“ könnte man es auf den Punkt bringen. Eine weitere Folge sind die so genannten Altersflecken, die nicht durch das Altern allein bedingt sind.
Sonne in Maßen
Solche Hautschäden lassen sich vermeiden – am sinnvollsten durch einen zeitlebens maßvollen Umgang mit der Sonne. Schon Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter einen Hauttumor zu bekommen. Die Haut vergisst eben leider nichts! Sonnenschutzcremes, Kopfbedeckungen, schützende Kleidung und ein nicht zu langer Aufenthalt in der Sonne sind daher der beste Schutz vor frühzeitiger Hautalterung und Hautschäden, die oft nicht mehr reparabel sind.
Nach so starker Warnung vor zu viel Sonne muss allerdings auch erwähnt werden, dass ein gewisses Maß an Sonnenlicht für uns lebensnotwendig ist. Denn durch Sonneneinstrahlung bildet sich in der Haut Vitamin D, das wichtig ist für den Einbau von Kalziumphosphat in die Knochen, also für die Knochenhärtung. Heutzutage läuft man wohl kaum Gefahr, zu wenig Sonne abzubekommen – vor etwa hundert Jahren allerdings sah das noch anders aus. Damals litten viele Kinder, die in dunklen Häusern der Elendsviertel aufwuchsen, an Rachitis. Bei dieser Krankheit werden die Knochen so weich, dass man bucklig und O-beinig wird. Also: Auch bei der Sonne kommt es auf das richtige Maß an!
Rauchen, Stress, Ernährung
Weiterhin begünstigt das Rauchen die Hautalterung, da das im Tabak enthaltene Nikotin die Blutgefäße verengt und so die Durchblutung der Haut verringert. Stress und Ärger lassen einen ebenfalls älter aussehen, denn dabei entstehen im Körper die so genannten freien Radikale. Das sind sehr aggressive Moleküle, die die Körperzellen in ihrer unmittelbaren Umgebung schädigen, zum Beispiel in den Blutgefäßen.
Vermindert werden diese Zellschädigungen beispielsweise durch Vitamin C oder andere Vitamine und Enzyme, die die freien Radikale abfangen. Sind zu wenige dieser Schutzstoffe im Blut vorhanden, spricht man auch vom „oxidativen Stress“. Dieses Thema erforschen jetzt immer mehr Wissenschaftler. Nicht zuletzt können schlechte Ernährungsgewohnheiten – zu viel Fleisch, Fett, Salz, Zucker, Alkohol – sowie zu schnelles Zu- und Abnehmen das Hautbild verschlechtern.